Blähungen – alles Wissenswerte zusammengefasst

Blähungen sind eine natürliche Reaktion unseres Körpers, besonders nach dem Genuss bestimmter Speisen oder Getränke. Es kann durchaus normal sein, mehrmals täglich Luft zu lassen. Allerdings existieren keine klaren medizinischen Kriterien dafür, was genau als „normal“ gilt. Das Wichtigste ist, auf den eigenen Körper zu hören und bei wiederkehrenden oder starken Beschwerden einen Mediziner zu konsultieren.
In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die möglichen Ursachen von Blähungen und was Sie selbst tun können, um leichte Symptome zu lindern.

Was bei Blähungen im Körper passiert

Zu den häufigsten Darmbeschwerden zählen neben Verstopfungen und Durchfall auch Blähungen. Mit jedem Schlucken nehmen wir zwei bis drei Milliliter Luft auf, die in unseren Magen gelangen. Diese aufgenommene Luft kann entweder durch Aufstoßen entweichen oder sie wandert weiter in den Darm. Dort vermischen sich diese Luftmengen mit von Darmbakterien erzeugten Gasen, darunter Wasserstoff, Stickstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Jeden Tag entstehen im Darm mehrere Liter dieses Gasgemisches. Ein Großteil wird über die Darmschleimhaut zurück ins Blut aufgenommen. Was übrig bleibt, verlässt den Körper über den Anus – das kennen wir als Blähung.

Blähungen können sowohl laut als auch leise sein. Je größer der Druck des Gasgemischs, desto deutlicher ist das Geräusch. Der Austritt von Stoffen wie Mercaptanen oder Schwefelwasserstoff kann für den typischen, manchmal unangenehmen Geruch verantwortlich sein.

Die typischen Ursachen für starke Blähungen

Blähungen entstehen durch das Schlucken übermäßiger Luftmengen oder den Verzehr von schwer verdaulichen Lebensmitteln. Zu den blähungsfördernden Lebensmitteln zählen ballaststoffreiche Kost wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln, verschiedene Kohlsorten und Getreideprodukte. Auch ein erhöhter Kaffee- oder Alkoholkonsum kann Blähungen verursachen. Weitere Auslöser sind hastiges Essen, nicht gründliches Kauen und bestimmte Medikamente. In den ersten Schwangerschaftswochen erleben viele Frauen vermehrte Blähungen, da hormonelle Veränderungen den Darm träge machen.

Treten Darmwinde regelmäßig auf, kann eine Nahrungsmittelintoleranz vorliegen. Verschiedene Lebensphasen und -situationen wie Stress beeinflussen ebenfalls den Darm. In seltenen Fällen können Blähungen auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen.

Praktische Tipps gegen Blähungen

Um Blähungen zu reduzieren, ist es ratsam, auf eine ausgewogene Ernährung zu setzen. Nahrungsmittel, die Blähungen verursachen oder persönlich schlecht vertragen werden, sollten minimiert werden. Das bedeutet allerdings nicht, ballaststoffreiche Lebensmittel komplett zu meiden, da sie viele gesundheitliche Vorteile bieten. Der Trick besteht darin, den Darm schrittweise an sie zu gewöhnen und die Menge allmählich zu steigern. Getränke mit Kohlensäure, übermäßiger Kaffee- oder Alkoholkonsum sowie Lebensmittel, die Sorbit enthalten, können ebenfalls zu Blähungen führen.

Eine optimale Verdauung erfordert ruhiges Essen und sorgfältiges Kauen. Wer zu Blähungen neigt, profitiert oft von mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt statt wenigen großen. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmgesundheit. Selbst ein kurzer Spaziergang nach dem Essen kann die Verdauung verbessern.

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte

Bisher gibt es keine klaren Richtlinien, welche Blähungen als normal oder abnormal gelten. Letztendlich sind die Betroffenen selbst am besten in der Lage, ihre Symptome und das daraus resultierende Unwohlsein zu beurteilen. Das Hauptkriterium ist, ob Blähungen zu Beschwerden führen, die die Lebensführung erschweren.

Anhaltende Bauchschmerzen, wiederholte Durchfälle, ungewollter Gewichtsverlust, Probleme mit der Stuhlkontrolle oder Blut im Stuhl sind Anlass zur Sorge und sollten medizinisch überprüft werden. Ebenso sollten Symptome wie Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost oder Schmerzen in Gelenken und Muskeln nicht ignoriert werden. Sodann kann ein Magen-Darm-Infekt bestehen, der eventuell eine medikamentöse Behandlung voraussetzt.