Gesundheit

Kosmetik in der Schwangerschaft – was ist erlaubt?

Während der Schwangerschaft macht der Körper einer Frau zahlreiche Veränderungen durch. Die hormonelle Umstellung und die Dehnung der Haut hinterlassen Spuren in Form von Unreinheiten und Dehnungsstreifen. Außerdem sollten schwangere Frauen darauf achten, welche Kosmetikprodukte sie verwenden.

Vorbeugende Vermeidung von Wirkstoffen in der Schwangerschaft

Kosmetikhersteller, die in der EU ein Produkt auf den Markt bringen möchten, müssen strenge Richtlinien beachten, sodass üblicherweise keine Gefahr von Tagescremes, Seren und Lotionen ausgeht. Manche Wirkstoffe, die in Kosmetikprodukten vorkommen, haben bei der oralen Anwendung negative Effekte. Ob das auch bei der Aufnahme über die Haut zutrifft, ist bei zahlreichen Inhaltsstoffen unklar. Gynäkologen und Hautärzte raten dennoch oft als vorbeugende Maßnahme von der Verwendung bestimmter Produkte ab. Dazu gehört auch Retinol. Wir verraten, welcher Inhaltsstoff stattdessen für die Anti-Aging-Pflege von schwangeren Frauen geeignet sein kann und welche Kosmetikartikel eine strahlende Haut unterstützen.

Diese Inhaltsstoffe sollten vermieden werden

Um ihr ungeborenes Kind zu schützen, sollten Schwangere gezielt nach Kosmetikprodukten suchen, die frei von den folgenden Inhaltsstoffen sind. Besonders wichtig ist es, die orale Einnahme zu unterlassen.

  • Retinoide werden oft als Retinol bezeichnet und kommen in Anti-Aging-Produkten vor, werden aber auch für Akne-Behandlungen verwendet. Oral eingenommen, können Sie Fehlbildungen verursachen. Über die Haut aufgenommene Retinoide sollten vorsichtshalber ebenfalls nicht verwendet werden.
  • Parabene sind Konservierungsmittel, die eventuell das Hormongleichgewicht negativ beeinflussen. Die Studienlage ist noch unklar. Deswegen empfiehlt es sich, vorbeugend während der Schwangerschaft keine Parabene an die Haut zu lassen.
  • Phthalate sind Weichmacher, die im Verdacht stehen, direkt mehrere unerwünschte Nebenwirkungen zu haben. Zum Beispiel wird vermutet, dass sie Krebs auslösen und die Leber angreifen.
  • Tetracyclin dient der Akne-Bekämpfung und sollte in der Schwangerschaft vermieden werden, da er sich im Zahnschmelz und in den Knochen des Babys ablagern kann. Stillende Mütter sollten auch nach Geburt von der Verwendung des Wirkstoffes absehen.
  • Duftstoffe können Allergien beim ungeborenen Kind auslösen oder für die Mutter unangenehm werden, da sich der Geruchssinn während der Schwangerschaft verändert.

Inhaltsstoffe für eine strahlende Haut in der Schwangerschaft

Zum Glück gibt es zahlreiche Naturkosmetikprodukte, die für schwangere Frauen in der Regel unbedenklich sind, sodass weiterhin Anti-Aging-Produkte, Tagescremes und Lotionen verwendet werden können. Schließlich darf die Selbstfürsorge auch in der Schwangerschaft nicht zu kurz kommen. Im Zweifel lieber einmal mehr mit dem Arzt abklären, ob der jeweilige Wirkstoff für die eigene Schwangerschaft unbedenklich ist.

Bakuchiol in Anti-Aging-Produkten

Eine geeignete Alternative für Retinol stellt der Wirkstoff Bakuchiol dar. Er wird aus der Babchi-Pflanze gewonnen und kurbelt die Kollagenbildung an. Auch gegen Pigmentflecken hilft er. Er kann also zu einem gesünderen und jugendlicheren Hautbild beitragen. Üblicherweise kann er in der Schwangerschaft gut angewendet werden. Außerdem kommt Bakuchiol auch für Frauen mit empfindlicher Haut infrage.

Benzoylperoxid und Azelainsäure gegen unreine Haut

Durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft bekommen viele Frauen unreine Haut und Pickel. Da Tetracyclin aber möglichst nicht eingesetzt werden sollte, müssen Alternativen her. Als unbedenklich gelten Benzoylperoxid und Azelainsäure. Beide bieten sich zur Behandlung von Entzündungen an und wirken antibakteriell.

Glykolsäure gegen Schwangerschaftsstreifen

Schwangerschaftsstreifen entstehen aufgrund der enormen Dehnung der Haut. Sie lassen sich durch die richtige Hautpflege ein wenig verringern. Regelmäßige Massagen sowie das Eincremen mit feuchtigkeitsspendenden Produkten bieten sich zur Vorbeugung an. Zusätzlich können Glykolsäure-Peelings eingesetzt werden. Sie unterstützen gegebenenfalls auch die Rückbildung, denn sie regen die Regeneration der Haut an. Das lässt die Dehnungsstreifen zwar nicht vollständig verschwinden, kann aber dazu beitragen, dass sie schneller verblassen und nicht mehr auffällig in Rot oder Blau leuchten.

Mineralischer Sonnenschutz für den Sommerurlaub

Beim Urlaub in der Sonne sollten Schwangere auf einen mineralischen Sonnenschutz zurückgreifen. Der dringt nicht in die Haut ein und verhindert, dass sie sich Haut zusätzlich aufheizt, wie es bei Sonnencremes mit chemischen Filtern der Fall sein kann.

  1. Bild: von Zerocool auf Pixabay
  2. Bild: von Daniel Reche auf Pixabay

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