Gesundheit

Das große Stechen – wie gefährlich sind Insektenstiche?

Für die meisten Menschen stellt ein Insektenstich ein lästiges Ärgernis dar. Er hinterlässt auf der Haut eine schmerzhafte Rötung oder geht mit Juckreiz einher. Es handelt sich in den seltensten Fällen um einen Grund zur Beunruhigung. Anders verhält es sich, wenn Sie oder ein Familienmitglied unter einer Insektenstichallergie leiden. Betroffene reagieren auf den Stich teilweise heftig, sodass ohne medizinische Hilfe innerhalb weniger Minuten eine lebensbedrohliche Situation entsteht. Bei diesen extremen allergischen Symptomen handelt es sich um einen anaphylaktischen Schock.

Wie stark fallen die Reaktionen auf Insektenstiche aus?

Auf Insektenstiche reagieren Menschen unterschiedlich. Bei Allergikern lösen sie zum Teil Symptome, die den gesamten Organismus betreffen, aus. Dabei wissen nicht alle Betroffenen, ob sie an einer Insektenstichallergie leiden. Anzeichen für ein mögliches Allergiegeschehen stellen beispielsweise gesteigerte örtliche Reaktionen dar. An der Einstichstelle bilden sich starke Schwellungen wie Beulen mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Bleiben diese länger als 24 Stunden bestehen, liegt der Verdacht einer Allergie nahe.

Diese gesteigerten toxischen Reaktionen an der Stichstelle betreffen laut der Publikation „Insektenstiche – Klinisches Bild und Management“ des Ärzteblatts aus dem Jahr 2012 bis zu 25 Prozent der Bevölkerung. Davon entwickeln 3,5 Prozent eine potenziell lebensbedrohliche Anaphylaxie. Jährlich meldet das Statistische Bundesamt 20 daraus resultierende Todesfälle in Deutschland.

Bei 75 Prozent der Betroffenen eines Insektenstichs durch blutsaugende Insekten entstehen allergisch ausgelöste Quaddeln oder Papeln. Hierbei handelt es sich um eine normale Reaktion auf den Einstich und das Insektengift. Ohne Behandlung bilden sich diese Symptome innerhalb weniger Stunden oder Tage selbstständig zurück.

Woran erkennen Betroffene eine Anaphylaxie?

Obgleich bei wenigen „Stichopfern“ eine Anaphylaxie droht, ist die heftige Reaktion auf einen Insektenstich nicht zu unterschätzen. Auf jeder Stufe der Symptomatik passiert es, dass die anaphylaktischen Reaktionen spontan zum Stillstand kommen. Es besteht das Risiko, dass sie zum anaphylaktischen Schock führen. Diese Unvorhersehbarkeit erschwert es Betroffenen, die Situation richtig einzuschätzen. Es ergibt Sinn, die ersten Symptome für eine Anaphylaxie zu beachten.

Zu diesen gehören Juckreiz sowie ein Brennen auf den Innenflächen der Hände und der Fußsohlen. Seltener entstehen diese Reaktionen im Genitalbereich. Des Weiteren drohen:

  • Desorientierung,
  • Kopfschmerzen,
  • Angstgefühle und
  • metallischer Geschmack im Mund.

Bei der anaphylaktischen Reaktion gesellen sich Rötungen und ein Nesselausschlag auf Haut und Schleimhaut dazu. Das Jucken und Brennen weitet sich auf den Rachenraum und die Zunge aus. Weitere Symptome bestehen in:

  • Schwächegefühl,
  • Hitzewallungen,
  • Fließschnupfen,
  • Atemnot,
  • Durchfall,
  • Übelkeit und
  • Bauchkrämpfe.

Teilweise löst das Insektengift Schwellungen am Hals und im Gesicht aus. Diese Symptome entstehen in der Vielzahl der Fälle wenige Sekunden oder Minuten nach dem Einstich. Um einen anaphylaktischen Schock zu vermeiden, ergibt es Sinn, bei entsprechendem Symptomauftritt den Notarzt zu informieren.

Welche Insekten lösen mit ihrem Stich potenzielle Allergien aus?

Vorrangig in der warmen Jahreszeit, wenn sich die Menschen vermehrt im Freien aufhalten, häufen sich Fälle von Insektenstichallergien. Speziell Honigbienen und Wespen lösen mit ihren Stichen entsprechende Reaktionen aus. Bei Bienen handelt es sich um Pflanzenfresser. Sie machen sich wenig aus menschlicher Nahrung. Die Angehörigen dieser Insektengruppe stechen zur Verteidigung. Sie sterben meist daran. Ihr Stachel verfügt über einen Widerhaken, der in der menschlichen Haut stecken bleibt. Er reißt ab, wenn die Biene ihn herauszuziehen versucht.

Bei dem Einstich suchen Betroffene daher nach dem Stachel und kratzen diesen vorsichtig heraus. Wespen reagieren im Vergleich zu Bienen aggressiver. Stechen sie zu, bleibt kein Stachel in der Haut. Der Stich geht mit unangenehmen Schmerzen und Schwellungen einher, weniger mit Juckreiz. Auch Hummeln und Hornissen hinterlassen geschwollene und schmerzende Einstichstellen. Weitere Insekten, die zum Stechen neigen, sind Bremsen. Zum Teil bilden sich um die Stichstelle Blutergüsse. Nachblutungen sind möglich. Gleiches gilt für Stiche von Stechfliegen, die eine Insektengiftallergie nach sich ziehen können. Neben den Fluginsekten lösen bestimmte Ameisenarten wie die Große Knotenameise durch Stiche allergische Reaktionen aus.

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