Kinder

Entschuldigung für die Schule: Fehlzeiten der Kinder richtig entschuldigen

Alle Regelungen und Vorschriften zu Bildung an Schulen und Aufenthalte in diesen werden von den einzelnen Bundesländern geregelt. Dabei erhalten private wie öffentliche Schulen autonome Kompetenzen zugesprochen. Einzig der Bildungsrahmen des Bildungsministeriums ist zu berücksichtigen. Das führt dazu, dass jede Bildungseinrichtung der Sekundarstufen I und II sowie Hochschulen und Universitäten eigene Schulordnungen erlassen, an denen sich alle eingetragenen Schüler und Lehrkräfte orientieren.

Eltern minderjähriger Kinder sind für die Einhaltung der Schulordnung verantwortlich und müssen bei Bedarf die Rechte und Pflichten ihres Kindes vor der Schule vertreten. Kinder und Jugendliche haben das “Recht auf Bildung”, welches mit vielen Pflichten verbunden ist. So das persönliche Erscheinen und die Teilnahme am Fachunterricht. Nicht immer ist es möglich, dass ein Kind am Unterricht vollständig teilnimmt. In so einem Fall sind die Eltern als Erziehungsberechtigte dazu aufgefordert, das Fehlen Ihrer Kinder vor der Schule zu entschuldigen und zu begründen.

Unbegründete Fehlzeiten stellen eine Rechts- und Pflichtverletzung dar

In den meisten Schulklassen wird die Anwesenheit der Schüler vor Beginn des Unterrichts geprüft. Mit dem Vorgang werden Fehlzeiten der Kinder und Jugendlichen erfasst, die der Klasse zugehörig sind. Fehlstunden werden den Eltern auf den Zeugnissen mitgeteilt. Erziehungsberechtigte erfahren so, ob ihre Kinder während des Schulhalbjahres gefehlt haben und wie viele der aufgeführten Abwesenheiten entschuldigt wurden. Bildungseinrichtungen sind berechtigt, die unentschuldigten Fehlzeiten bei der Leistungserhebung zu berücksichtigen. Sie dürfen die fehlenden Schüler dazu auffordern, verpasste Unterrichtsinhalte nachzuarbeiten. Kommen Kinder der Aufforderung nicht nach, fließt das mit in die Endnote ein.

Unentschuldigte Fehlzeiten wirken sich aus mehreren Gründen negativ auf die Benotung eines Schülers aus, weshalb Eltern darauf achten müssen, das Fehlen ihres Kindes schriftlich zu begründen. Für die Fertigung einer Entschuldigung für die Schule sind online Vorlagen erhältlich. Häufige unbegründete Fehlzeiten führen seitens der Schule zur Meldung an das Schulamt, das berechtigt ist, das Jugendamt einzuschalten, um den Sachverhalt prüfen zu lassen. Dabei wird ermittelt, ob eine Rechts- und Pflichtverletzung der Fürsorge besteht und entsprechende Maßnahmen ergriffen, um dem Kind das Recht auf geordneten Unterricht zu gewährleisten.

Fehlzeiten wegen Krankheit

Einer der häufigsten Gründe, warum Kinder dem Unterricht fernbleiben, ist eine Krankheit. Eine Schülerin fehlt wegen einer Grippeerkrankung, ein anderer Schüler wegen Magen-Darm-Beschwerden. Krankheiten sind teilweise unvermeidbar und werden als Entschuldigung für Fehlzeiten von Schulen ohne ein schriftliches Dokument akzeptiert, wenn die Fehltage nicht drei Schultage in Folge überschreiten. Erst ab dem vierten Fehltag, sofern nicht anders in der Schulordnung niedergeschrieben, reicht die mündliche Entschuldigung eines Erziehungsberechtigten nicht aus, um das Kind für das Fernbleiben vom Fachunterricht zu entschuldigen.

Schulen haben keinen rechtlichen Anspruch auf die Vorlage eines ärztlichen Attests. Im Vergleich zu Hausärzten sind Ärzte der Pädiatrie für die Ausstellung eines Attests berechtigt, eine Gebühr zu erheben. Krankheitsbescheinigungen für Bildungseinrichtungen gehören nicht zur Pflichtleistung der Gesundheitskassen.

Eltern sind deshalb dazu aufgefordert, ihre Kinder bereits ab dem ersten Krankheitstag schriftlich zu entschuldigen und die Entschuldigung spätestens am vierten Fehltag in der Schule einzureichen. In dem Schreiben ist nur der Zeitraum und der Grund für die Fehlzeit anzugeben. Keinesfalls ist die ärztliche Diagnose zu erwähnen, um die Privatsphäre des Schülers zu wahren.

Fernbleiben des Unterrichts wegen Trauerfall

Verstirbt ein Familienmitglied, sind Eltern berechtigt, ihrem Kind eine Entschuldigung für die Trauerzeit auszustellen. Sie beginnt mit der Mitteilung gegenüber dem Kind, dass eine nahestehende Person verstorben ist und endet üblicherweise mit dem Ende des Bestattungstages.

Es gibt keine regulierte Trauerzeit, denn jeder Mensch benötigt für die Trauerarbeit unterschiedlich viel Zeit. Schülerinnen, die länger trauern und deshalb nicht am Regelunterricht teilnehmen können, sind von ihren Eltern schriftlich zu entschuldigen und sollten die Hilfe eines Therapeuten oder Psychologen in Anspruch nehmen, um die Trauerphase professionell begleiten zu lassen.

In der Entschuldigung sind die Fehltage aufzulisten und der Grund, wobei keine Daten zur verstorbenen Person anzugeben sind. Als nahestehende Personen gelten alle Familienangehörigen und die des eigenen sozialen Umfelds. Ein Trauertag wird von vielen Bildungseinrichtungen auch mit der Begründung des plötzlichen Todes eines Haustieres akzeptiert.

Feiern ohne Unterricht

Jubiläum, Hochzeit und andere einmalige besondere Ereignisse sind gebührend zu feiern und dafür dürfen Schüler dem Unterricht fernbleiben. Die Feierlichkeiten sind immer aufgrund ihrer teils aufwendigen Planungen frühzeitig bekannt zu geben . Eltern sollten das berücksichtigen und die Schule rechtzeitig darüber informieren. Das gibt Lehrkräften für den Fachunterricht eine bessere Planungssicherheit für Klassenarbeiten und Tests.

Findet die Feier nicht in der ansässigen Region statt und ist dafür eine Reise notwendig, können Erziehungsberechtigte in der Schule Sonderurlaub beantragen und werden oft von der Pflicht eines zusätzlichen Entschuldigungsschreibens entbunden. Fachlehrkräften wird das Recht eingeräumt, dem betreffenden Kind Schularbeiten für die Fehltage mitzugeben. Eltern müssen mit dem jeweiligen Lehrer oder der Lehrerin eine Einigung über den Aufwand erzielen.

Konzerte, Musicals und der angekündigte Besuch eines Superstars in der Nachbarstadt zählen nicht zu den gerechtfertigten Fehlzeiten. Ob ein Kind dafür Freistunden oder sogar einen ganzen freien Schultag erhält, bestimmt ausschließlich die zuständige Schulverwaltung. Ein Antrag ist von einem Erziehungsberechtigten schriftlich einzureichen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Sportbefreiung für Kinder und Jugendliche

Chronisch physische und psychische sowie temporäre Beschwerden können zum Ausschluss vom Sportunterricht führen, um die Gesundheit des Kindes oder Jugendlichen zu schützen. Sportatteste stellen Sport-, Haus- und Kinderärzte gegen eine einmalige Gebühr aus.

In der Bescheinigung ist der Zeitraum für die Sportbefreiung anzugeben. Von Eltern erstellte Entschuldigungen müssen im Bezug auf den physischen Unterricht nicht als ausreichend akzeptiert werden, wenn es sich um eine längere Fehlzeit handelt.

Unfälle während des Sportunterrichts, die zum Ausfall des betroffenen Schülers führen, sind von der Schule zu dokumentieren. Eltern müssen darauf achten, dass von der Bildungseinrichtung ein Unfallbericht angefertigt wird. In dem Fall haftet die Unfallversicherung der Schule für die Rehabilitation und Atteste gehen nicht zulasten der Erziehungsberechtigten.

Auftretende Menstruationsbeschwerden von Schülerinnen sind nicht von Lehrkräften anzuzweifeln und bedürfen keiner Entschuldigung oder eines Attests. Es reicht, wenn die Schülerin die Lehrkraft rechtzeitig darüber informiert und sich selbst entschuldigt. Lehrende sind dazu aufgefordert, im Zweifel die Eltern darüber in Kenntnis zu setzen, um den Sachverhalt abzuklären.

Fehlzeiten von volljährigen Schülern

Studierende an Ober- und Hochschulen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, benötigen keine Entschuldigung von ihren Eltern. Sie haften für ihre Fehlzeiten und müssen sie vor der Bildungseinrichtung begründen. In welcher Form entscheidet die Schule oder die Universität. Von Volljährigen können Schulen ein ärztliches Attest verlangen, welches fristgerecht einzureichen ist. Alle Fristangaben müssen in der Schulordnung angegeben sein.

Erwachsene Schüler und Studierende, die erkranken, können bei der Schule Homeschooling beantragen, wenn sie in der Lage sind, die Unterrichtsleistung zu erfüllen. Lehrkräfte können Schüler, die von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen, online im Klassenraum zuschalten, sodass die Schüler sich aktiv an den Lehrinhalten beteiligen können.

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