Wohnen

Ein Treppenlift bietet älteren Menschen wieder mehr Freiheit

In vielen Familien leben beispielsweise auch die Eltern. Diese habe vielleicht ein Wohnrecht in der an die Kinder übertragenen Wohnimmobilie. Diese leben in einer abgetrennten Wohnung und fühlen sich im Kreise der Familie sehr wohl. Leider kommen im Alter auch die ersten Beschwerden. Durchaus gibt es viele ältere Menschen mit körperlichen Einschränkungen, sodass diese nicht mehr so gut zu Fuß sind. Da wird das Treppensteigen schon zur Qual. Viele Betroffene überlegen daher, in ein Pflegeheim zu gehen, um den Kindern nicht noch mehr Mühe zu bereiten. Dies muss aber nicht unbedingt sein. Eine interessante Lösung für mehr Bewegungsfreiheit und Flexibilität stellt ein Treppenlift dar.

Was ist ein Treppenlift und wie wird dieser eigentlich installiert?

Jeder hat vielleicht schon einmal in den Zeitschriften oder im Internet die Werbung des Anbieters Lifta gesehen. Schon seit vielen Jahren werden hier Treppenlifte beworben. Dabei gehört der sogenannte Sitzlift zu den bekanntesten Vertretern. Ein Sitzlift besteht aus einer klappbaren Sitzfläche. Diese Lifte fahren auf einer Führungsschiene seitlich den Treppenaufgang hinauf. Die Bedienung erfolgt meist über ein Bedienpanel in der Armlehne. Die Führungsschiene verläuft entweder seitlich an der Wand oder direkt über die Treppenstufen. Jeder Hersteller setzt hier auf andere Transporttechniken.

Neben dem Sitzlift gibt es noch die Plattformlifte. Auch diese eignen sich hervorragend, um das nächste Stockwerk zu erreichen. Plattformlifte sind die ideale Lösung für Rollstuhlfahrer. Anstelle einer Sitzfläche finden Sie hier einen klappbare Plattform, die direkt mit dem Rollstuhl befahrbar ist. Eine weitere Möglichkeit stellen die Hublifte dar, diese werden jedoch meist im Eingangsbereich einer Wohnimmobilie installiert. Damit lassen sich Treppenaufgänge im Außenbereich sehr gut meistern. Es gibt noch andere Treppenlifte für Menschen mit Behinderung, auf die wir hier nicht näher eingehen möchten.

Für eine Installation sollte nur ein Fachunternehmen beauftragt werden. Meist sind hierzu leichte, bauliche Veränderungen erforderlich. Zumindest muss die Statik des Treppenhauses auf diese zusätzliche Belastung ausgelegt sein. Am einfachsten sind Treppenlifte, die lediglich eine gerade Treppe hinauffahren. Wesentlich aufwändiger sind Lifte, die auch kurvige Treppenaufgänge meistern müssen. Dies wirkt sich auch im Preis aus.

Falls die Großeltern in einer Wohnung in einer oberen Etage leben, müssen Sie als Familie nicht befürchten, dass die Treppe durch einen Treppenlift nicht mehr in gewohnter Weise nutzbar ist. Die meisten Modelle sind klappbar und bieten Menschen ohne Behinderung problemlos Platz, damit diese die Treppe weiterhin nutzen können.

Was kosten eigentlich Treppenlifte?

Ein Sitzlift für gerade Treppenaufgänge fängt bei rund 2.000 € an. Teurer sind die Lifte, welche kurvige Treppen überwinden müssen. Hier müssen Sie zwischen 5.000 und 15.000 € einplanen. Die einfachen Plattformlifte für gerade Treppen kosten um die 7.500 €. Bei kurvigen Auffahrten können diese aber durchaus bis 20.000 € kosten. Verständlicherweise haben ältere Menschen im Rentenalte nicht ein so hohes Renteneinkommen, dass diese daraus eine solche Investition stemmen können.

Als Familie müssen Sie sich aber hier keine Sorgen machten. Es gibt diesbezüglich attraktive Zuschüsse, mit denen sich die Kosten enorm minimieren lassen.

Diese Zuschüsse können Sie für einen Treppenlift bekommen

Der erste Ansprechpartner ist die Kranken- und Pflegeversicherung. Wenn ein Teil der Großeltern körperlich eingeschränkt oder unter einer Behinderung leidet, stuft die Pflegeversicherung diese Person meist in einen Pflegegrad ein. In diesem Fall wird ein Treppenlift mit bis zu 4.000 € bezuschusst. Wenn auch der Lebenspartner über eine Behinderung bzw. einen Pflegegrad verfügt, kommen nochmals 4.000 € hinzu. Damit lässt sich ein Sitzlift auf alle Fälle finanzieren.

Falls die Großeltern noch nicht so körperlich eingeschränkt sind, dass die Einstufung in einen Pflegegrad nicht zutrifft, können Sie als Immobilienbesitzer einen Antrag bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau stellen. Hierbei geht es um eine Wohnumfeldverbesserung, wobei die KfW die Anschaffungskosten bis 10 % oder maximal 5.000 € bezuschusst. In einigen Regionen werden zudem noch weitere regionale Fördermöglichkeiten angeboten. Letztlich kann auch das örtliche Sozialamt eintreten, wenn ältere Menschen ohne Pflegegrad sich keinen Treppenlift leisten können und dennoch dadurch wieder am öffentlichen Leben teilhaben können.

Es müssen übrigens nicht immer ältere Menschen sein. Falls ein Familienmitglied einen Arbeitsunfall hat und dadurch im eigenen Haus nicht die Treppen bewältigen kann, übernimmt zum Beispiel die Berufsgenossenschaft hierfür die vollständigen Kosten für einen Treppenlift.

Bevor Sie bei einem Treppenliftanbieter einen Auftrag unterzeichnen, sollten Sie sich vorab über diese Fördermöglichkeiten informieren. Ebenfalls ist es ratsam, sich mehrere Kostenvoranschläge einzuholen. Auch hierdurch lassen sich durchaus Kosten sparen.

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