Gesundheit

Medizinische Fachangestellte: Ausbildung, Aufstiegschancen und Gehalt

Als Medizinische Fachangestellte helfen Sie Ärztinnen und Ärzten dabei, Patienten zu untersuchen und zu behandeln. Aber auch organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben gehören zu diesem vielfältigen und abwechslungsreichen Beruf. Die meisten MFAs arbeiten in Teilzeit. Der Beruf der medizinischen Fachangestellten ist auch unter der Bezeichnung Arzthelferin bekannt. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über das Berufsbild der Medizinischen Fachangestellten sowie die Ausbildungsmöglichkeiten, Einsatzgebiete und die aktuelle Arbeitsmarktsituation in diesem Bereich.

Was machen Medizinische Fachangestellte eigentlich genau?

In einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis sind MFAs oft die erste Anlaufstelle für Patienten und repräsentieren so das Unternehmen nach außen hin. Sie sind sowohl am Empfang beschäftigt als auch mit vielen organisatorischen und verwaltungstechnischen Aufgaben wie dem Anlegen und Pflegen von Patientenakten oder die Koordination von Sprechstunden und Terminen betraut. Nach der Anmeldung von Patienten inklusive der Aufnahme aller erforderlichen Daten weisen die MFAs diesen die Behandlungs- bzw. Warteräume zu. Dabei sind sie unter anderem auch dafür verantwortlich, dass alle Hygienevorschriften in den jeweiligen Räumen genau eingehalten werden.

Während der Behandlung stehen Medizinische Fachangestellte dem Arzt zur Seite und assistieren überall dort, wo es notwendig ist. Beispielsweise reichen sie dem Arzt die notwendigen Instrumente, geben Spritzen oder legen Verbände an. Im Laufe ihrer Ausbildung werden MFAs auch im Umgang mit vielen medizinischen Geräten geschult und können diese bei Bedarf sicher bedienen.

Nach dem Abschluss der Behandlung vereinbaren MFAs mit den Patienten weitere ambulante oder stationäre Termine, falls dies notwendig sein sollte. Außerdem können sie diesen wichtige Tipps und Ratschläge zur weiteren Behandlung und Präventionsmaßnahmen im Anschluss an einen Klinikaufenthalt geben. Zudem sind MFAs häufig für eine Vielzahl von verwaltungstechnischen Aufgaben wie dem Erstellen von Rechnungen oder Überweisungen verantwortlich.

Was sind die Voraussetzungen für eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten?

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten dauert 3 Jahre. Sie findet als duale Ausbildungsform statt, das heißt sowohl theoretisch an einer Berufsschule als auch direkt in der Praxis bei einem niedergelassenen Arzt. Bezüglich der Zulassungsvoraussetzungen ist keine bestimmte Schulbildung erforderlich. Um die eigenen Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen, ist jedoch ein Schulabschluss der Realschule oder die mittlere Reife sehr hilfreich. Außerdem wird in vielen Fällen ein Gesundheitsnachweis in Form eines Attests gefordert. Kenntnisse in Mathematik, Biologie und Chemie sind hilfreich, wenn man eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten anstrebt. Darüber hinaus sind bestimmte Softskills, wie Empathie und soziale Kompetenzen besonders gefragt, da diese Fähigkeiten später auch für den Patientenkontakt nützlich und wichtig sind.

Wie läuft die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten genau ab?

Im Verlauf der dreijährigen Ausbildung werden sowohl theoretische als auch praktische Lerninhalte geschult und vermittelt. Dabei geht es im Wesentlichen um die Betreuung und Information der Patienten, weil dies später einen wesentlichen Teil des Arbeitsalltags einer MFA ausmacht. Von Anfang an dürfen die Auszubildenden in der Praxis den Ärzten assistieren und sich dadurch die Fertigkeiten aneignen, die sie später benötigen. Dazu gehören insbesondere Tätigkeiten wie die Blutabnahme, Erste Hilfe Maßnahmen und Wundversorgung. Aber auch die Lagerung von Arzneimitteln und die Durchführung von Laboruntersuchungen gehören zu den Dingen, die angehende MFAs im jeweiligen Ausbildungsbetrieb lernen. Im theoretischen Teil der Ausbildung werden verschiedenste Inhalte geschult, die für die qualifizierte Arbeit und das notwendige Hintergrundwissen als MFA notwendig sind. Dazu gehören rechtliche und organisatorische Aspekte ebenso wie das Wissen über den menschlichen Körper und dessen korrekte Behandlung bzw. Pflege.

Wer bietet Ausbildungsplätze zur Medizinischen Fachangestellten an?

Zu den häufigsten Ausbildungsorten für Medizinische Fachangestellte gehören:

  • Arztpraxen
  • Krankenhäuser
  • Betriebsärzte
  • Gesundheitsamt
  • Medizinische Versorgungszentren

Die Vergütung für Auszubildende liegt dabei je nach Betrieb zwischen 880 und 995 EUR im Monat. Dies gilt jedoch nur, wenn der Arbeitgeber tariflich gebunden ist. Pro Ausbildungsjahr steigt die Vergütung im Durchschnitt etwas an. Bei privaten Ausbildungsstellen kann die Höhe der Vergütung von diesen Werten abweichen. Sie bieten jedoch eine gute Orientierung und Verhandlungsbasis.

Was benötigt man, um die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten erfolgreich abzuschließen?

Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten müssen sowohl eine Theorie- als auch eine praktische Prüfung bestehen, um in diesem Beruf arbeiten zu können. In der schriftlichen Prüfung wird dabei das Fachwissen in den Bereichen Behandlungsassistenz, Betriebsorganisation und Wirtschafts- und Sozialkunde abgefragt. Auch Kenntnisse über die Bestimmungen und Regeln der Krankenversicherungen gehören zu den Themen, die während der Prüfung drankommen könnten. Während der praktischen Prüfung werden die Auszubildenden dazu aufgefordert, Arbeitsabläufe nachzustellen, die so auch im tatsächlichen Arbeitsalltag als MFA vorkommen könnten. Anschließend erfolgt eine fachmännische Dokumentation der Ergebnisse mit einer entsprechenden Präsentation und einem Fachgespräch. Verlaufen alle Prüfungen zufriedenstellend, so erhalten die Prüflinge den Abschluss als Medizinische Fachangestellte und können fortan in diesem Beruf arbeiten.

Wie ist die Situation für Medizinische Fachangestellte auf dem Arbeitsmarkt?

Aktuell gibt es in ganz Deutschland vor allem im Pflegebereich einen akuten Fachkräftemangel. Daher haben Sie mit einer Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten gute Chancen, eine Anstellung in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus zu finden. Auch bei Gesundheitsämtern finden MFAs häufig Arbeit. Es werden regelmäßig Stellenausschreibungen und Angebote für die Tätigkeit als MFA veröffentlicht. Um hier eine Auswahl treffen zu können, ist es sinnvoll, den potenziellen Arbeitgeber direkt zu kontaktieren, um mehr Informationen zu bekommen.

Was verdient man als Medizinische Fachangestellte?

Das Gehalt für MFAs ist für Arbeitgeber im öffentlichen Dienst tariflich geregelt. Es richtet sich entweder nach dem Mantelvertrag des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. (VMF) oder wird vom TvöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) festgelegt. Je nach Vertrag erhalten ausgebildete MFAs demnach im Durchschnitt zwischen 2.088 EUR und 2.481 EUR brutto im Monat. Je länger Sie in Ihrem Beruf tätig sind, desto höher erfolgt die Eingruppierung und dementsprechend auch Ihr Verdienst. Außerdem bietet der Beruf der Medizinischen Fachangestellten zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung z. B. eine Fachweiterbildung in den Bereichen Onkologie, Neurologie oder Palliativversorgung. Auch eine administrative Weiterbildung ist für MFAs möglich, ebenso wie ein Studium zur Verbesserung der eigenen Qualifikation. Je höher die Expertise und das Fachwissen sind, desto besser werden auch die einzelnen Stellen vergütet.

Fazit

Medizinische Fachangestellte kümmern sich um Patienten und assistieren Ärzten bei der Behandlung. Aber auch bei der Organisation und Verwaltung der einzelnen Abläufe sind sie gefragt. Die Ausbildung zur MFA ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Im Anschluss daran finden MFAs häufig Anstellung in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis. Aufgrund der aktuellen Knappheit an Fachkräften haben sie dabei gute Chancen, in ihrem gelernten Beruf Arbeit zu finden.

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