Camping mit der Familie bedeutet Abenteuer, Naturerlebnis und gemeinsame Zeit – ohne großes Budget und mit maximaler Flexibilität. Ob im Zelt am Ostseestrand, im Wohnwagen in den Alpen oder mit dem Camper an italienischen Seen: Familien-Camping wird immer beliebter. Doch gerade Einsteiger stellen sich viele Fragen: Welche Ausrüstung brauchen wir wirklich? Wie überstehen wir lange Autofahrten? Und welche Campingplätze sind kinderfreundlich? Dieser Ratgeber begleitet euch Schritt für Schritt in euer erstes Camping-Abenteuer.
Warum Camping ideal für Familien ist
Camping bietet Familien einzigartige Vorteile: Kinder können sich frei bewegen, neue Freunde finden und Natur hautnah erleben. Eltern schätzen die entspannte Atmosphäre, die Kostenersparnis gegenüber Hotels und die Möglichkeit, flexibel zu bleiben. Ob mit Baby, Kleinkind oder Schulkind – mit der richtigen Vorbereitung wird der Campingurlaub für alle zum Erlebnis.
Die Wahl des richtigen Campingplatzes
Ein familienfreundlicher Campingplatz macht den Unterschied zwischen Erholung und Stress. Achtet auf folgende Kriterien:
- Sanitäre Anlagen: Familienfreundliche Sanitärgebäude mit Wickeltischen, Babybadewannen und beheizten Räumen sind besonders bei jüngeren Kindern wichtig
- Spielmöglichkeiten: Spielplätze, Kinderanimation oder ein flaches Badegewässer sorgen für Beschäftigung
- Infrastruktur: Mini-Supermarkt, Brötchenservice und Restaurant erleichtern den Alltag
- Sicherheit: Eingezäunte Areale, überschaubare Größe und verkehrsberuhigte Wege geben Eltern Sicherheit
- Erreichbarkeit: Für den ersten Campingurlaub empfiehlt sich ein Platz mit maximal 3-4 Stunden Anfahrt
Empfehlenswerte Regionen für Familien-Camping: Die deutschen Ostseeküsten, der Bodensee, Bayerische Seen, niederländische Küste, Gardasee, kroatische Adria oder die französische Atlantikküste bieten hervorragende familienfreundliche Campingplätze.
Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil? Die richtige Unterkunft finden
Die Wahl der Unterkunft hängt von Budget, Alter der Kinder und persönlichen Vorlieben ab:
Zelt-Camping
Ideal für Einsteiger und budgetbewusste Familien. Mit einem großen Familienzelt (ab 4-6 Personen) und guter Isomatte schlafen auch Kinder komfortabel. Tipp für Eltern mit Babys: Ein Reisebett passt in die meisten Familienzelte und bietet dem Baby Sicherheit.
Wohnwagen
Bietet mehr Komfort, Stauraum und Wetterunabhängigkeit. Besonders für Familien mit Kleinkindern praktisch, da man bei Regen einen trockenen Rückzugsort hat.
Wohnmobil/Camper
Maximale Flexibilität und Komfort, aber auch höhere Kosten. Für Familien mit mehreren Kindern gibt es spezielle Familienmodelle mit Alkoven oder Hubbett.
Mietunterkünfte auf dem Campingplatz
Mobilheime, Bungalowzelte oder Glamping-Zelte sind perfekt zum Reinschnuppern – komplett ausgestattet und ohne eigene Ausrüstung.
Die Camping-Ausrüstung: Was Familien wirklich brauchen
Beim ersten Campingurlaub neigt man dazu, zu viel einzupacken. Diese Grundausstattung reicht für den Anfang:
Basis-Packliste Zelten mit Familie
- Zelt: Familienzelt mit Stehhöhe und getrennten Schlafkabinen (mindestens 4-6 Personen)
- Schlafsäcke: Temperaturangepasst, für Kinder gibt es mitwachsende Modelle
- Isomatten/Luftmatratzen: Mindestens 5 cm dick für Komfort, selbstaufblasend ist praktisch
- Campingkocher: 2-flammiger Gaskocher mit Kartuschen
- Kühlbox: Passive Kühlbox oder elektrische für Stromanschluss
- Geschirr-Set: Unzerbrechliches Camping-Geschirr, Becher, Besteck
- Beleuchtung: LED-Campinglampen, Stirnlampen für jeden
- Campingmöbel: Klapptisch, Stühle (auch Kinderstühle), Sonnensegel/Pavillon
- Hygiene: Waschschüssel, Handtücher, Toilettentasche
Zusätzlich mit Baby/Kleinkind
- Reisebett oder Schlafsack mit Ärmeln
- Wickelunterlage und ausreichend Windeln
- Babytrage oder Kinderwagen (geländegängig)
- Lätzchen, Flaschenwärmer (12V für Auto)
- Spieldecke und Lieblingsspielzeug
Budget-Tipp
Mietet zunächst die teure Ausrüstung (Zelt, Schlafsäcke) bei Outdoor-Verleihern oder kauft gebraucht. Nach dem ersten Urlaub wisst ihr besser, was ihr wirklich braucht.
Lange Autofahrten mit Kindern meistern
Die Anreise ist oft die größte Herausforderung. Diese Strategien helfen:
- Fahrt in den frühen Morgenstunden oder abends: Viele Kinder schlafen dann noch/schon und die Fahrt verläuft ruhiger
- Pausen alle 1,5-2 Stunden: An Rastplätzen mit Spielplätzen toben lassen
- Unterhaltung: Hörbücher, Spiele-Apps (offline!), Reise-Bingo, „Ich sehe was, was du nicht siehst“
- Snack-Box: Gesunde Snacks wie Obstschnitze, Reiswaffeln, Gemüsesticks griffbereit
- Getränke: Auslaufsichere Trinkflaschen für jedes Kind
- Notfall-Kit: Wechselkleidung, Feuchttücher, Spucktüten, Erste-Hilfe-Set
Die erste Nacht im Zelt: So klappt’s mit dem Schlaf
Besonders bei jüngeren Kindern ist die erste Nacht aufregend. Diese Tipps helfen:
- Vertraute Schlafrituale beibehalten: Lieblingskuscheltier, gewohntes Einschlaflied
- Gemütlichkeit schaffen: Lichterketten, weiche Decken, bekannte Bettwäsche
- Temperatur beachten: Lieber eine Schicht zu viel, Kinder kühlen schnell aus
- Probelauf zu Hause: Zeltet eine Nacht im eigenen Garten zur Gewöhnung
- Nachtlicht: LED-Lämpchen mit Batterie für nächtliche Toilettengänge
Sicherheit auf dem Campingplatz
Damit der Urlaub unbeschwert bleibt, beachtet diese Sicherheitsregeln:
- Klare Grenzen setzen: Zeigt Kindern ab dem ersten Tag das „erlaubte“ Gebiet
- Erkennbarkeit: Bunte Kleidung oder Leuchtarmbänder helfen beim Wiederfinden
- Notrufnummern: Speichert die Platz-Rezeption und lokale Notrufnummern ein
- Wassersicherheit: Kinder nie unbeaufsichtigt am/im Wasser, Schwimmflügel auch am Strand
- Zeckenschutz: Lange Kleidung bei Wanderungen, tägliche Kontrolle
- Sonnenschutz: Hoher Lichtschutzfaktor, Sonnensegel am Zelt, Kopfbedeckung
Schlechtwetter-Programm
Regen gehört dazu. Mit diesen Ideen bleibt die Stimmung gut:
- Gesellschaftsspiele und Kartenspiele einpacken
- Bastelset mit Schere, Papier, Stiften
- Indoor-Spielplätze in der Umgebung recherchieren
- Regenwanderung mit Gummistiefeln als Abenteuer gestalten
- Gemeinsam Kuchen im Camping-Backofen backen
- Höhle im Vorzelt bauen
Einfache Camping-Rezepte für Familien
Kochen auf dem Camp