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Budgetplanung für Familien: So sparen und investieren Sie richtig

Jeder Mensch hat im Leben unterschiedliche Ziele: Manche möchten ein Eigenheim für die Familie für die Familie kaufen, andere eine solide Rücklage für das Alter bilden oder die Kinder während der Ausbildung unterstützen. Doch all diese Ziele haben eines gemeinsam: Sie kosten Geld. Wer seine finanziellen Ziele zum Wohle der Familie verwirklichen möchte, kommt an einer umfassenden Finanzplanung nicht vorbei.

Ganz ohne Sparsamkeit geht es nicht

Wenn Sie sparsam sind, bedeutet dies nicht, dass Sie bescheiden leben und nur das Nötigste besitzen. In der Wirtschaft bezeichnet der Begriff des Sparens das Zurücklegen von Finanzmitteln, um sie in Zukunft zu nutzen. In anderen Worten: Wenn Sie heute Geld sparen, können Sie sich morgen etwas Besonderes leisten.

Diese Definition ist bei der Budgetplanung für Familien insoweit von Bedeutung, als Sparsamkeit nicht bedeutet, die Kinder in kärglichen Verhältnissen aufwachsen zu lassen. Vielmehr besteht der Zweck des Sparens darin, dass Sie Ihre eigenen Ausgaben bewusst steuern, um künftige finanzielle Ziele zu erreichen, von denen Sie, Ihre Partnerin oder Ihr Partner und insbesondere Ihr Nachwuchs profitieren.

Es gibt viele Möglichkeiten, sparsam zu leben, ohne auf Komfort und Genuss zu verzichten.

Finanzinstrumente clever nutzen

Die einfachste Art, um Geld anzusparen, besteht darin, jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite zu legen. Problematisch daran ist, dass diese Reserve im Laufe der Jahre aufgrund der Inflation an Wert verliert.

Der Unterschied zwischen dem Sparen einerseits und dem Investieren andererseits besteht darin, dass bei einer Investition Ihr Geld für Sie ohne Ihr Zutun arbeitet. Wenn Sie sparen und die Sparbeträge investieren, haben Sie am Ende des Investitionszeitraums üblicherweise einen größeren Geldbetrag zur Verfügung als bei bloßem Ansparen.

Eine effiziente Budgetplanung für die Familie schließt deshalb die Nutzung verschiedener Finanzinstrumente ein: von Zinspapieren über ETFs und Aktien bis zu Krediten für die Baufinanzierung.

Viele Eltern neigen dazu, nach der Geburt des Kindes einen Dauerauftrag auf ein Sparkonto einzurichten. Die Höhe des Geldbetrags, der sich bis zum 18. Geburtstag auf dem Konto angesammelt haben wird, lässt sich durch eine einfache Multiplikationsaufgabe berechnen. Diese Vorgehensweise verkennt zwei Aspekte der Finanzwelt: Einerseits führt die von den Zentralbanken gewünschte Inflation in Höhe von 2,0 % jährlich über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten bereits zu einem beträchtlichen Vermögensverlust. Andererseits lassen Sie mit klugen Anlageentscheidungen den Zinseszins für sich und Ihre Familie arbeiten. Der Zinseszins-Effekt fällt umso größer aus, je länger der Anlagezeitraum ist.

Zu den attraktivsten Finanzinstrumenten zum langfristigen Vermögensaufbau zählen ETF-Sparpläne. Diese bilden einen bestimmten Aktienindex oder Sektor ab. Der Anleger partizipiert üblicherweise linear von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts. Im Vergleich zu klassischen Aktienfonds bieten sie den Vorteil, dass die Managementgebühren und teilweise hohen Ausgabeaufschläge entfallen.

Viele Anbieter von ETF-Sparplänen erlauben monatliche Sparraten von 25 Euro, sodass Investitionen in diese Finanzinstrumente auch bei einem chronisch angespannten Haushaltsbudget möglich sind. Daneben sind Anlagen in festverzinsliche Wertpapiere aufgrund des Zinseszins-Effektes besonders über längere Zeiträume attraktiv.

Praktische Tipps für die Budgetplanung

In vielen deutschen Haushalten ist die finanzielle Lage angespannt. Tipps für lukrative Geldanlagen gibt es reichlich, doch wenn das Einkommen nur für den Lebensunterhalt und unerwartete Ausgaben reicht, sind sie für betroffene Familien nutzlos.

So nehmen Sie eine gründliche Budgetplanung vor

Eine Budgetplanung hilft Ihnen, Ihre Finanzen im Griff zu behalten. Anhand der Planung sehen Sie, wofür Sie Geld ausgeben. Dieser Überblick ermöglicht es Ihnen, Sparpotenziale zu finden.

Eine gründliche Budgetplanung erfordert Zeit. Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie erreichen möchten: Sparen Sie auf einen Familienurlaub in den nächsten sechs Monaten oder möchten Sie Ihr Kind in zehn Jahren bei der Finanzierung seines Studiums unterstützen?

Wer eine solche Planung vornimmt, identifiziert oft eine Reihe unnötiger Ausgaben: Zu diesen insbesondere Abonnements, die inzwischen keinen Zweck mehr erfüllen, aber monatlich das Konto belasten. Ebenso erlaubt es die Budgetplanung, bestimmte Lebensbereiche zu ermitteln, die besonders kostenintensiv sind.

Das Ziel der Planung besteht nicht darin, den sprichwörtlichen Gürtel enger zu schnallen und zukünftig auf Annehmlichkeiten zu verzichten. Vielmehr geht es darum, unnötige Ausgaben zu beenden oder zu reduzieren, um am Monatsende mehr Geld übrig zu haben.

Die Budgetplanung berücksichtigt sämtliche Umsätze, die regelmäßig auf Ihrem Konto stattfinden. Wenn Sie Ihre Bankgeschäfte online durchführen, erhalten Sie in Ihrer Kontoübersicht eine Auflistung Ihrer Einnahmen und Ausgaben. Betrachten Sie einen Zeitraum von nicht weniger als zwölf Monaten, da einige Abbuchungen selten, aber regelmäßig stattfinden.

Berücksichtigen Sie versteckte finanzielle Belastungen, die sich nicht in Form von Kontobewegungen zeigen. Dazu zählt etwa das Anlegen einer Geldreserve für unvorhergesehene Kosten, beispielsweise für die Reparatur des Autos oder den Ersatz eines wichtigen Haushaltsgeräts. Die Reserve bilden Sie, indem Sie monatlich einen bestimmten Betrag ansparen. Auf diese Notreserve sollten Sie jederzeit zugreifen können. Es empfiehlt sich deshalb nicht, den Sparbetrag in Geldanlagen zu investieren, deren vorzeitige Auflösung das Risiko von Verlusten mit sich bringt. Die Notreserve ist auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto am besten aufgehoben.

Der letzte Schritt: das Budget erstellen

Stellen Sie nach der Budgetplanung fest, dass Ihre Ausgaben die Einnahmen übersteigen, müssen Sie entweder erstere senken oder zweitere erhöhen. Wenn Sie Geld für Ihre Kinder ansparen möchten, zählen Sie die Höhe der monatlichen Sparraten zu den Belastungen. Dadurch stellen Sie sicher, dass Sie keine Abstriche bei Ihren Sparzielen machen.

Es ist hilfreich, die Ausgaben in Kategorien zu unterteilen, beispielsweise in Lebensmittel, Mobilität und Hobbys. Beraten Sie sich mit Ihrem Partner und Ihrer Partnerin über die Ergebnisse der Budgetplanung. Finden Sie Kompromisse, um ein ausgeglichenes Haushaltsbudget zu erstellen. Binden Sie Ihre Kinder in die Diskussion ein, wenn sie alt genug sind, um die Bedeutung der Budgetplanung zu verstehen.

Nachlässigkeit ist der natürliche Feind eines ausgeglichenen Budgets

Wenn Sie Ihr Haushaltsbudget erstellt haben, ist die Arbeit nicht getan. Die finanzielle Situation Ihrer Familie unterliegt im Verlauf der Jahre zahlreichen Veränderungen. Sie schließen neue Verträge ab und möglicherweise verändert sich Ihre Einkommenssituation, oder Ihre Kinder entdecken Hobbys für sich, die Ihren Haushalt durch wiederkehrende Ausgaben belasten. Wenn Sie Ihr Budget nicht regelmäßig überprüfen, besteht die Gefahr, dass Sie Ihre Sparziele aus den Augen verlieren.

Speichern Sie Ihr Haushaltsbudget am besten als Datei auf einem Computer, Smartphone oder Tablet. So können Sie es jederzeit öffnen und bearbeiten. Wenn Sie dazu neigen, die Aktualisierung Ihres Budgets zu vergessen, richten Sie einen automatischen Alarm ein.

Mit einem Familienbudget kurz- und langfristige Ziele erreichen

Mit einer Budgetplanung sichern Sie die finanzielle Situation Ihrer Familie ab. Indem Sie Sparpotenziale identifizieren und langfristige Investitionen in Wertpapiere tätigen, sparen Sie im Laufe von Jahrzehnten einen beträchtlichen Betrag an. Diesen können Sie nutzen, um Ihren Kindern den Start ins Erwachsenenleben zu erleichtern oder sich und Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin lang gehegte Träume zu erfüllen.

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